Sinn ist der eigentliche und tiefste Beweggrund eines Menschen, zu handeln. Dieser Urgrund menschlichen Strebens kann einen Menschen dazu verleiten, Sinn gleichzusetzen mit einem anzustrebenden Gefühl, Motiv, Zustand oder Ziel. Da eine entdeckte Sinnmöglichkeit zu ihrer Verwirklichung jedoch den Prozess der Selbsttranszendierung und damit eine Überschreitung des Egos bedarf, steht die Frage im Raum, wie ein Mensch ebendiesen Sinn findet?
Elisabeth Lukas hat hierzu ein erstes Verlaufsmodell vorgelegt, das beginnend vom Aspekt der Sinnstrebigkeit [dem Willen zum Sinn] zuerst einen ersten Schritt in Richtung Selbsterkenntnis einleitet, dem mit einer grundsätzlichen Bereitschaft zur Selbstoffenbarung [die Aspekte des Sich-in-Frage-Stellens und der Öffnung zu einem Wachstumsprozess beinhaltet] dann ein Schritt zur Selbstdistanzierung und letztlich ein Schritt zur Selbsttranszendenz erfolgt, durch deren Vollzug der Mensch Sinn verwirklicht.
Lukas, E. [2002]: Lehrbuch der Logotherapie. 2.Aufl.. München: Profil, S. 62