Welche Merkmale zeigen Menschen auf, die einen konstruktiven Weg eingeschlagen haben, einen übergeordneten Sinn trotz ihrer durch eine Krise erschütterten [Arbeits-]Lebens-situation zu finden.
- Bereitschaft, der inneren Stimme zu folgen und bisherige Konventionen deutlicher zu hinterfragen
- Wille, wenige wesentliche Beiträge zu leisten, statt auf vielen [vermeintlich] wichtigen Hochzeiten zu tanzen
- Respektvolle Hinwendung und neugierige Zuwendung zu Menschen und deren Lebenskonzepten
- Stärkung der eigenen Trennungskompetenz, sowohl in Bezug auf die eigenen psychischen Blockaden [Selbstdistanzierung] als auch auf das Umfeld von Personen und Themen, die ihrerseits die individuelle Sinnfindung kontaminieren
- Verankerung des Selbstverständnisses, frei zur Verantwortung und verantwortlich für die Freiheit zu sein
- Bereitschaft, Stellung zu beziehen, von innen heraus zu wollen und in jeder Situation das Beste zu geben
- Ablage jeglicher aus populistischen oder opportunistischen Gründen vollzogenen Selbstdeformationen
- Ritualisierung der Frage nach dem Wozu und Wofür
- Gewahrwerden der bestehenden Ressourcen, des individuellen Freiraums und der Dankesmöglichkeiten
- Kräftigung der Fähigkeit zu differenzieren zwischen der Wirkung der Sinnverwirklichung [z. B. Freude] und den Wirkungen der Selbstverwirklichung [z. B. Spaß]
- Wiederentdeckung des Urvertrauens als Basis dafür, ‚trotzdem Ja sagen zu können‘
- Träumen, Sehnsüchten, Wünschen eine kommunikative Kontur zu geben
- Optimismus, mit neuen Einstellungen und Handlungsweisen zukünftige Situationen besser zu bestehen
- Beständige Weiterentwicklung der Krisenkompetenz – Aufbau der Resilienz zur Überwindung künftiger Wertverlustsituationen
- Würdigung der biografischen Momente tiefer Sinnerfülltheit
- Bereitschaft zur Aussöhnung mit der eigenen Vergangenheit
- Bereitschaft zur Kommunikation mit anderen Menschen über die persönlichen ‚Sinnstrebungen‘
- Akzeptanz, mit der individuellen Transzendierung nicht einem ‚Mainstream‘ anzugehören
- Vorausschauendes Erspüren potenzieller Erschütterungen und Beantwortung der Frage: ‚Und was mache ich dann trotzdem?‘
Aber auch ganz allgemein lassen sich Merkmale wahrnehmen, die auf einen ausgeprägten Überwindungsmut hindeuten können, so z.B.:
- vermag stets etwas Schönes, Gutes, Wahres wahrzunehmen
- genießt Kunst, Natur, Anmutiges eines Menschen und Liebenswertes
- schafft stets etwas in die Welt und vermag seinen Selbstwert zu kommunizieren
- erwidert Widrigkeiten mit Worten wie ‚trotzdem‘, ‚dennoch‘, ‚doch‘, …
- zeigt auch in schwierigsten Situationen einen tiefen Glauben ans Gelingende
- verwahrt sich gegen extern angebotene ‚Versuchungen‘ der ‚Pseudo-Sinn-Industrie‘
- erprobt sich in innerer Sammlung
- zeigt sprachliche Klarheit in seinen Gedanken und in seinem Wertebezug
- kann das ihm Wichtige von dem ihm Wesentlichen unterscheiden
- sieht immer mehr ‚Freiraum‘ als Begrenzungen
- übt sich in angemessener Distanzierung zu sogenannten ‚Konventionen‘
- hält es aus, über den Prozess seiner Entwicklung und seiner inneren Zustände zu sprechen
- äußert Sehnsüchte und Wünsche, die in ihrem Inhalt über ihn selbst hinausweisen
- erhält sich eine Art ‚konstruktiver Naivität‘, die ihn befähigt, Dinge ‚einfach‘ zu beginnen
- kann vermitteln, was ihn mit Freude erfüllt, wofür er dankbar ist, worum er sich ängstigt
- merkt auf, wenn ihn seine innere Stimme zum Innehalten aufruft
- verteidigt, woran sein Leben hängt
- zeigt auf, wie er durch die Bewältigung von Krisensituationen gewachsen ist
- akzeptiert das Unbeeinflussbare und Unüberwindbare