Menschliches Verhalten, Handeln und Entscheiden wird durch Motive beeinflusst, die eine Person im Laufe ihrer Entwicklung als für sie wichtig empfindet und die sie in der Regel für ein gelingendes Leben auch als richtig ansieht.
Der amerikanische Psychologe Steven Reiss forscht seit Mitte der 90er Jahre über die Motive menschlichen Verhaltens. Durch großangelegte Studien fand er die folgenden 16 Lebensmotive, die – aus seiner Sicht – menschliches Verhalten und Tun bestimmen:
Macht – Streben nach Erfolg, Leistung, Führung und Einfluss
Unabhängigkeit – Streben nach Freiheit, Selbstgenügsamkeit und Autarkie
Neugier – Streben nach Wissen und Wahrheit
Status – Streben nach „social standing“, nach Reichtum, Titeln und öffentlicher Aufmerksamkeit
Rache – Streben nach Konkurrenz, Kampf, Aggressivität und Vergeltung
Romantik – Streben nach einem erotischen Leben, Sexualität und Schönheit
Ernährung – Streben nach Essen und Nahrung
Körperliche Aktivität – Streben nach Fitness und Bewegung
Ruhe – Streben nach Entspannung und emotionaler Sicherheit
Anerkennung – Streben nach sozialer Akzeptanz, Zugehörigkeit und positivem Selbstwert
Ordnung – Streben nach Stabilität, Klarheit und guter Organisation
Sparen – Streben nach Anhäufung materieller Güter und Eigentum
Ehre – Streben nach Loyalität und moralischer, charakterlicher Integrität
Idealismus – Streben nach sozialer Gerechtigkeit und Fairness
Beziehungen – Streben nach Freundschaft, Freude und Humor
Familie – Streben nach einem Familienleben und besonders danach, eigene Kinder zu erziehen
Wird einem Menschen sein individuelles und einzigartiges Set an Motiven bewusst, so kann diese Reflexion auch dazu dienen, eine vernünftige Form der Krisenprävention zu praktizieren – sind es doch insbesondere die Motive, von denen Menschen meinen, dass sie sich durch ein eintretendes Krisenereignis nicht mehr in Handlungen oder Entscheidungen transformieren lassen.