„Wer keinen Stress hat, der macht sich welchen“ – wer das nicht glaubt, der sei an die vielen Mitarbeiter in Unternehmen erinnert, die über das Phänomen ‚Boreout‘ klagen. Über die permanente Unterforderung am Arbeitsplatz.
Eine Studie von Salary.com und AOL zeigt auf, dass ein Drittel von 10 000 befragten Arbeitnehmern erklärte, sie seien bei der Arbeit unterfordert. Sie hätten durchaus mehrere Stunden am Tag, die sie ohne inhaltliche Anreize vergeuden, nicht, weil sie faul seien, sondern weil die Aufgaben sie nicht fordern und Desinteresse erzeugen. Das Fatale: Die Betroffenen sprechen darüber nicht mit ihren Führungskräften und/oder Vorgesetzten – nicht selten, weil es gerade diese sind, die die belanglosen und ermüdenden Themen vergeben. Um nun aber nicht aufzufallen, tun die Boreout-Betroffenen so, als wären sie intensiv beschäftigt, was ihr Umfeld wiederum glauben macht, diese Aufgaben seien so anspruchsvoll, dass man noch mehr von ihnen den Mitarbeitern geben müsse.
Der Königsweg aus diesem Boreout-Teufelskreis ist der selbstverantwortete Umgang mit der eigenen Freiheit. Wer merkt, dass ihn die Langeweile auslaugt, muss sich über die persönlichen Werte klar werden, die durch diese Situation nicht mehr verwirklichungsfähig sind und die Arbeit sinnentleert wirken lassen.
Sind Ihnen Ihre Werte bewusst und können Sie diese in der Arbeit nicht als Ihre persönliche Ressource nutzen, dann laufen Sie eher über kurz als über lang Gefahr, sich zu verfehlen und letztlich natürlich selbst nicht mehr die Leistung zu bringen, die von Ihnen erwartet wird. Andersherum wird gefundener Sinn in der Arbeit in seiner Folge auch auf Erfüllung, Glücksempfinden, Zeit- und Lebensqualität positiv wirken.
Wertebewusstsein – das Antidot gegen Boreout-Frustration.